Zusammenfassung
Zielsetzung In den letzten Jahren konnte eine Steigerung der Anzahl privater Krankenhäuser und
Betten festgestellt werden. Die
Probleme der Investitionsfinanzierung deutscher Krankenhäuser in Kombination mit verstärkenden
Faktoren wie der Einführung der DRGs, aber
auch die Erwartung einer höheren Effizienz nach der Privatisierung einer Klinik können
als Hauptgründe bei Privatisierungsentscheidungen
genannt werden. Es soll untersucht werden, wie ehemalige öffentliche Krankenhausträger
den Erfolg der Privatisierung einschätzen.
Methodik Alle 99 identifizierten ehemaligen öffentlichen Träger, die ihr Krankenhaus in den
Jahren 2003–2013 an einen privaten
Eigentümer verkauft hatten, wurden hinsichtlich ihrer Einschätzung von Zielen sowie
Befürchtungen vor und nach der Privatisierung anonym und
schriftlich befragt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass bei einer ausreichenden Finanzierung
der Krankenhäuser
aus Krankenkassenbeiträgen (Betriebsmittel) und Ländermittel (Investitionskosten)
der Privatisierungsdruck rapide sinken würde. Wenn jedoch
privatisiert wurde, hatte dies aus Sicht der ehemaligen Träger weder einen negativen
Einfluss auf die medizinische Versorgung in der Region,
noch auf die Qualität der medizinischen Behandlung und auf den Umgang mit den Mitarbeitern.
Die Einschätzungen der ehemaligen Träger weisen
eine statistisch überprüfte Übereinstimmung auf. Die mit einer Privatisierung verbundenen
Erwartungen und Ziele werden prinzipiell als
erfüllt wahrgenommen.
Abstract
Aim In recent years, an increase in the number of private hospitals and beds could be
determined. The problems of financing
investments of German hospitals in combination with other reinforcing factors such
as the introduction of DRGs, but also assumptions to
higher efficiency after privatisation of a hospital can be identified as the main
reasons for privatisation decisions. It should be examined
how former public hospital operators assess the success of the privatisation.
Method All 99 identified former public owners who had sold their hospitals during the years
2003 to 2013 to a private owner were
interviewed anonymously and in written form with regard to their assessment of goals
and fears before and after privatisation.
Results and Conclusion In summary it can be said that with sufficient funding of hospitals from health insurance
contributions
(resources) and state funds (investment costs) privatisation pressure would fall sharply.
But if privatized once, there was - from the view
of the former public owners - neither a negative impact on medical care in the region,
nor on the quality of medical treatment and the
treatment of employees. The former public owners show a fair agreement on their assesments.
The privatisations answer the expectations and
the goals of the former public owners.
Schlüsselwörter
Krankenhausprivatisierung - Gesundheitspolitik - Krankenhausfinanzierung
Key words
hospital privatisation - health policy - hospital financing